Die Zeit als Zeit und Dimension

Ein Interview mit der Zeit

Mike: Ich freu mich über die Möglichkeit, ein Gespräch mit dir zu führen und hier gleich die erste Frage: Wer oder Was bist du ?
Zeit: Da gibt es verschiedene Ebenen der Antwort. Einmal bin ich eine Dimension, zum Zweiten so wie die Menschen Zeit derartig verstehen, bin ich eine Erschaffung von euch, die noch nicht sehr alt ist.
Mike: Was meinst du mit Erschaffung von euch ?
Zeit: Ihr teilt die Tage in Stunden, Minuten usw. auf und diese Zeitvorstellung gibt es seit etwa 600 Jahren. Im Mittelalter hatten die Menschen von Stunden keine Ahnung. Also diese Zeitvorstellung ist ein künstliches und kulturelles Konstrukt von euch Menschen.
Mike: Ist das negativ ?
Zeit: Es kommt darauf an, wie man damit umgeht. Für eure Industriegesellschaft ist das eine Basis, Termine bzw. Aktivitäten zu organisieren, also die industriellen Abläufe usw. zu händeln. Wenn du jedoch ein kreativer Mensch bist, wirst du schnell merken, dass diese Zeitvorstellung mit deinen kreativen Handeln nicht kompatibel ist.
Mike: Wie geht es denn anders ?
Zeit: Früher, z.B. im Mittelalter, also 1000 n. Chr. Lebten die Menschen nach den natürlichen Rhytmen. Nach den Jahreszeiten, den Monden, den Tagen usw. und diese Lebensart entspringt dem Wesen des Menschen, ja dem gesamten Sein eigentlich. Wenn du heute kreativ bist, dann spürst du, dass diese Rhytmen bzw. dass deine Kreativität eng mit diesen Rhytmen gekoppelt ist, nicht davon abhängig, aber gekoppelt. Nehmen wir mal an, du bist Musiker und sagst, also, jetzt ist es 9 Uhr vormittags, ich setz mich ans Klavier und komponieren einen Song weil da der Arbeitstag beginnt.  Du wirst schnell merken, da kommt in der Regel nicht viel dabei raus. Im Gegensatz dazu, wenn dein kreatives Ich lust hat, aktiv zu sein, passiert ein wunderbarer kreativer Prozess, der deine Entfaltung bewirkt. Das kreative Selbst mag solche Vorschriften wie Zeit garnicht.
Mike: Also wir reden hier über die kulturelle Zeit. Aber du bist ja auch eine Dimension. Was ist eine Dimension überhaupt ?
Zeit: Eine Dimension ist wie ein Hilfsmittel oder eine Stütze, mit der das menschliche Bewusstsein Ereignisse wahrnehmen kann bzw. einordnen kann. Es ist kann man auch sagen, für die Wahrnehmung ein Grundraster.
Z.B. in eurer Welt der Materie benützt euer Bewusstsein heute allgemein 3 Dimensionen, um die materielle Welt wahrnehmen und damit arbeiten zu können.
Mike: Stimmt es, dass du die 4. Dimension bist ?
Zeit: Ja.
Mike: Kannst du mir dein Wesen ein bißchen erklären ?
Zeit: So eine Erklärung hängt immer vom Standpunkt ab. Von meinem Standpunkt aus gibt es mich nur gemeinsam mit dem Raum und auch nur für ein menschliches Bewusstsein, dass sich bis zur 4. Dimension entfaltet hat. Sobald du als Mensch ein 5-dimensionales Bewusstsein hast, bin ich nicht mehr existent.
Mike: Kannst du mir das erklären wenn du sagst, dass du nur gemeinsam mit dem Raum bist ?
Zeit: Die Zeit pur gibt es nicht.
Mike: Aber wir erleben doch permanent Zeit bzw. Zeitvergehen.
Zeit: Ja, so deutet ihr bestimmte Prozesse. In Wirklichkeit jedoch passiert dabei was anderes.
Mike: Was denn ?
Zeit: Stell dir vor, du stehtst vor einem großen Tisch und darauf liegen beschriebene Blätter – so aus Papier. Du betrachtest ein Blatt, liest, was drauf steht und dann richtest du deinen Blick, also deine Aufmerksamkeit auf ein anderes Blatt, das liegt z.B. 30 cm rechts davon. Diesen Prozess der Aufmerksamkeitsverschiebung, also du schaust von A nach B deutet ihr als Zeitvergehen – und dann tut ihr noch so, als wenn Blatt A jetzt Vergangenheit wäre und Blatt B Gegenwart, wobei Blatt C, was ihr noch nicht angeschaut habt, Zukunft ist. Aber in Wirklichkeit liegen alle Blätter gleichzeitig auf dem Tisch, nur eure Aufmerksamkeit sieht jeweils nur ein Blatt und deutet wie gesagt diesen Wechsel als Zeitvergehen. Dieser Wechsel hat jedoch mit mir überhaupt nichts zu tun. So erlebt der Mensch, wenn er sich im 3-D Bewusstsein bewegt, handeln.
Mike: Ist es für uns Menschen möglich, so eine Situation anders zu erleben ?
Zeit: Ja natürlich. Allein wenn du dich in das 4-D Bewusstsein begibst, erlebst du deine Wirklichkeit völlig anders.
Mike: Wie kann ich mir das vorstellen ?
Zeit: Du hast jetzt ein 4-D Bewusstsein und interessierst dich für das Wesen der Zeit. Dann kannst du ganz deutlich sehen, dass es Zeiträume gibt. Du erkennst ganz klar, dass die Zeit, also ich, nicht allein existiert, sondern nur in Verbindung mit Raum, wobei auch der Raum anders wahrgenommen wird. Wie gesagt, du siehst Zeiträume, z.B. Jahrhunderte. Wie sich das visuell zeigt, hängt immer von der Struktur des jeweiligen Menschen ab. Hier ein Beispiel: du siehst Jahrhunderte als große transparente Kugeln, so wie etwa Seifenblasen. Du siehst, dass sie alle, also alle Jahrhunderte nebeneinander existieren, alle gleichzeitig, und du erkennst, dass überall, also in jedem Jahrhundert ganz viele Aktionen vor sich gehen. So ein richtiges Gewusel. Das heisst ganz praktisch – jetzt ereignen sich im 15. Jhrt. Ereignisse und du siehst oder vielleicht spürst, dass sich diese Ereignisse verändern, also da läuft keine Schallplatte ab, die sich immer wiederholt, sondern es sind weitere bzw. andere Ereignisse. Denke mal dieses weiter, denn das bedeutet, dass sich jetzt im 15 Jhrt. etwas anderes ereignet, als das, was du aus den Geschichtsbücher gelernt hast.
Mike: Das bedeutet doch totales Chaos ?
Zeit: Nein, überhaupt nicht. Da ist eine große Ordnung vorhanden. Es kann sein, dass es für ein 3-D Bewusstsein chaotisch wirkt, aber wenn, dann nur, weil dieses Bewusstsein zu enge Vorstellungen über Ereignisse und Leben hat.
Denn es geht noch weiter. Du siehst also alle Zeiträume nebeneinander. Dann erkennst du, dass diese Kugeln sich berühren, ja zum Teil sich überschneiden, und diese Punkte, wo sie sich berüren und überschneiden, sind hochinteressant und sehr wichtig. Es sind zum Einen Eintrittsmöglichkeiten in diese Räume. Du kannst also durch diesen Punkt in dieses Jahrhundert eintreten und dort agieren, also die Abläufe dort in diesem Zeitraum verändern.
Mike: Du meinst das jetzt symbolisch ?
Zeit: Nein, überhaupt nicht. Ich meine das genauso, wie ich das sage. Du kannst im Prinzip jederzeit in irgendeinen Zeitraum eintauchen und dort handeln – heisst verändern.
Mike: Wenn dem so wäre, würde doch ein gewaltiges Durcheinander entstehen.
Zeit: Keinesfalls. Diese Vorgehensweise, also z.B. die Vergangenheit verändern macht ihr ja immer wieder, nur bisher unbewusst. Eure derzeitigen Vorstellungen über das Wesen des Seins sind sehr sehr begrenzt und führen zu einer starken Verzerrung der Wahrnehmung. Denke an das Beispiel von vorhin mit dem Tisch. Alle Blätter liegen gleichzeitig auf dem Tisch, aber eure Annahmen über die Wirklichkeit erlauben eurer Wahrnehmung nur, jeweils ein Blatt zu erkennen. Wenn ihr wüßtet, dass alle Blätter gleichzeitig auf dem Tisch liegen, könntet ihr das natürlich auch wahrnehmen.
Mike: Ist das quasi ein 4-D Bewusstsein ?
Zeit: Ja, aber es beinhaltet noch mehr. Mit einem 4-D Bewusstsein nimmst du auch wahr, wie Kräfte von dir in diese Zeiträume ausgehen und dass diese deine Kräfte dort Veränderungen bewirken. Also konkret, wenn du deine Aufmerksamkeit z.B. auf das 12. Jhrt. richtest, geht wie ein Lichtfaden von dir weg über so einen Öffnungspunkt deine Energie in diesen Zeitraum und allein diese Tatsache verändert etwas das dortige Geschehen. Nun kannst du aber auch bewusst dort intensive Handlungen vornehmen, was dann einen wesentlich größeren Veränderungsprozess bewirkt.
Also mit einem 4-D Bewusstsein erkennst du auch deine Macht, Ereignisse zu verändern oder überhaupt zu bewirken. Es verändert also ganz wesentlich dein Selbstbild, was ja auch zugleich dein Menschenbild ist.
Mike: Ist ein 4-D Bewusstsein für uns möglich und wenn ja, wie ?
Zeit: Du musst es wollen – dich dafür wirklich interessieren, dann entsteht es. Es ist gar nicht schwer.
Mike: Liebe Zeit, danke für deine Zeit (hi hi) und dieses Gespräch.
Zeit: Danke auch dir und eine gute Zeit (hi hi).

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