Bach
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Die Kunst des 20. und 21. Jahrhundert

vom Wesen, Sinn und gegenwärtigem Ausdruck der Kunst
Das Interview mit M.M. führt Johann S. Bach.

Bach: Lieber Mike, was ich so über die Kunstobjekte der letzten 50 Jahre zu hören bekomme, entstehen bei mir viele Irritationen. Geht es dir als gegenwärtiger Künstler da ähnlich?
Mike: Was meinst du mit Irritationen?
Bach: Wie du ja weißt, komme ich von der Musik her und aus meiner Sicht war Harmonie ein wichtiges Element, was ich heute eigentlich komplett vermisse. Siehst du das auch so?
Mike: Eher nicht. Das kommt meines Erachtens hauptsächlich daher, weil ich mich intensiv mit dem Wesen der Kunst auseinander setze und dadurch den Eindruck habe, die momentanen Erscheinungen der Kunst zu verstehen.
Bach: Kannst du das etwas erklären?
Mike:  Also, wenn ich ganz ehrlich bin, haben die meisten heutigen “Kunstobjekte”, egal, welcher Disziplin, nichts mit Kunst zu tun. Es sind ein kultureller Ausdruck des Menschen, und das ist etwas anderes.
Bach: Worin siehst du den Unterschied zwischen Kunst und Kultur?
Mike: Ein kultureller Ausdruck ist im Prinzip alles, was ein Mensch macht. Seine Technik, Wirtschaft, Politik usw., einfach der Ausdruck seiner Existenz. Und dazu gehört der größte Teil der Musik, Malerei und anderes mehr. Kunst jedoch ist etwas völlig anderes.
Bach: Aus meiner Sicht gibt es diesen deutlichen Unterschied nicht, eher so, dass Kunst eine Verfeinerung von Kultur ist.
Mike: Ich verstehe das, was du meinst. Wenn ich den Ausdruck der Kunst über Jahrhunderte zurück verfolge, wird für mich das Wesen der Kunst immer deutlicher sichtbar und dieses Wesen, die Essenz der Kunst ist meiner Beobachtung nach den meisten “Kunstschaffenden” verloren gegangen.
Bach: Was meinst du mit dem Wesen der Kunst?
Mike:  Das Wesen der Kunst dreht sich um die Beziehung zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen. Ich habe den Eindruck, dass selbst diese beiden Begriffe heute schon lächerlich erscheinen. Die Beziehung zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen.
Bach: Aber das ist doch etwas selbstverständliches.
Mike: Ja, für dich. Du kommst aus einer anderen Zeit und damals war dieses Vergessen noch nicht der Fall. Ich glaube, für euch im 18. Jahrhundert war Gott noch eine Wirklichkeit. Die Beschäftigung und Auseinandersetzung damit war selbstverständlich . Gott war für euch eine Realität und es gab eine wirkliche Beziehung damit. Heute ist das völlig anders. Wie du wahrscheinlich nicht weißt, starb Gott Ende des 19. Jahrhunderts. Nietzsche hat uns das klar gemacht und so ist die Beziehung mit dem Göttlichen sozusagen aus der Mode gekommen.
Bach: Jetzt staune ich aber. Das meinst du doch nicht ernst? Ich war und bin der Meinung, Gott kann nicht sterben, der lebt doch ewig.
Mike: Was da starb, war ja in Wirklichkeit nicht Gott, sondern  unsere Vorstellung davon, also unser Gottesbild und obwohl es nur eine Vorstellung war, die gestorben ist, hat das unglaubliche Folgen.
Bach: Das hört sich ja sehr interessant an. Welche Folgen hat das denn?
Mike:  Also Grundsätzlich sehe ich das Ganze auch sehr positiv. Das Gottesbild, dass ja bei dir noch am Wirken war, hat den Mensch als sein Kind gesehen mit all den Implikationen und Gott als den Schöpfer des gesamten Seins, also auch der menschlichen Existenz, und zwar bis ins Detail. Da warst du als Mensch den göttlichen Kräften völlig ausgeliefert und hattest im wesentlichen keinen Einfluss darauf.
Bach: Ja, warum auch, Gott macht und regelt doch alles?
Mike: Dieses Verständnis oder besser gesagt Bewusstsein, dass der Mensch eben machtlos ist, kann der moderne Mensch nicht mehr akzeptieren. Wir haben da irgendwo im 19. Jahrhundert eine Entwicklung in Gang gesetzt, die eine andere Position des Menschen im kosmischen Gefüge voraus setzt. Der Mensch ist nicht mehr das hilflose Kind und Empfänger einer zufälligen göttlichen Gnade, sondern er möchte auch Schöpfer sein und vor allem, Einfluss auf sein persönliches Leben haben.
Bach: Das ist doch ein Witz. Der Mensch möchte Gott sein bzw. spielen. Das kann niemals gut gehen.
Mike: Das kommt darauf an, ob sich der Mensch tatsächlich entwickelt. Wenn sich der Mensch in Wirklichkeit nach wie vor als Kind Gottes begreift, mit all der Machtlosigkeit etc. dann geht das wirklich in die Hosen und im Moment könnte man fast diesen Eindruck bekommen.
Bach: Also was ich so über die Erde erfahre, da stellen sich bei mir die Haare auf. Unfassbar, was die Menschen so alles anrichten. Mir kommt das so vor, als wenn ich mein wunderschönes Haus, in dem ich wohne, mit allem möglichen Unrat voll stopfe, bis ich nicht mehr darin leben kann, und dann am besten das Ganze anzünden, weil ich es nicht mehr ertrage. Das ist doch nicht nur völlig idiotisch, sondern auch unverantwortlich.
Mike: Ja, genau. So ungefähr erscheinen große Teile der Menschheit. Was glaubst du denn aus deiner Sicht, warum die Menschen auf der Erde so handeln?
Bach: Ich befinde mich ja nicht mehr im Dunstkreis der Erde. Habe jedoch noch über ein paar Ecken indirekten Kontakt und bekomme dadurch noch einiges mit. In meiner Umgebung gibt es Persönlichkeiten, mit denen ich sehr gut befreundet bin. die mir hin und wieder was über die Menschen berichten und mir ihre Beobachtungen schildern. Sie nehmen ja die Menschen, bzw. ihre Seelen aus dem Jenseits anderes wahr als auf der Erde. Von ihnen aus erscheint der Mensch unglaublich blockiert. Er hat eine große Barrikade gegenüber seinem inneren Licht aufgebaut. Es hat einen leuchtenden Kern, den er nicht wahrnehmen kann und dadurch kann sich dieser Kern nicht entfalten und entwickeln.
Mike: Das sehe ich genauso. Wir Menschen haben unser Inneres vollständig vergessen. Durch die Psychologie wurde zwar wieder die Seele entdeckt, doch nur Fragmente, die uns eher verwirren als fördern. Aber ich habe mal eine Frage an dich. Was meinst du damit, du bist nicht mehr im Dunstkreis der Erde?
Bach: Ich habe mich aus der Erdsituation, oder besser gesagt aus der Reinkarnation heraus entwickelt und bin inzwischen in Bereichen, die mit Materie in eurem Sinne nichts mehr zu tun haben.
Mike: Was machst du so den ganzen Tag?
Bach: Tage gibt es bei uns nicht. Ich kann natürlich jede Situation, auch Tag und Nacht mir sofort erschaffen, aber ehrlich gesagt interessiert mich das nicht mehr. Sehr gerne vertiefe ich mich in Wirklichkeitsbereiche, ja ich möchte fast sagen, Grundstrukturen der Wirklichkeit, die mathematisch und bzw. musikalisch sind denn sie sind nicht beides, sondern entweder oder oder.
Mike: Meinst du da Welten, die nur mathematisch sind oder musikalisch?
Bach: Ja genau. Alles, was existiert, ist in seinem Wesen Musik und Mathematik und das ist nicht irgendeine Theorie, sondern etwas ganz praktisches und wirkliches. Ich nehme z.B. eine Empfindung in mir wahr. Sagen wir eine Freude über eine bestimmte Persönlichkeit. Nun kann ich in diese Persönlichkeit über diese Freude eintauchen und das Wesen dieser Persönlichkeit - man könnte auch sagen - Struktur dieser Persönlichkeit - auf ganz unterschiedliche Weise wahrnehmen und eine Grundebene ist Musik oder eben Mathematik.
Mike: Wie sieht das aus, wenn du jemand als Mathematik betrachtest?
Bach: Ich erlebe komplexe Gleichungen, die sehr aktiv sind und ihre Ordnung z.B. Polarität, Vorsetzungen usw. permanent verändern, wobei das Wesen der Gleichung kaum verändert wird. Das ist ein tolles Erlebnis, denn ich kann genau beobachten, wie ich als Betrachter sofort Einfluss habe auf die mathematische Ordnung, ohne jedoch dieser Person zu schaden oder gegen ihren Willen etwas zu tun. So eine Gleichung ist wirklich höchst lebendig und sehr veränderungsfreudig. Auf die Wirklichkeit der Erde bezogen würde das z.B. so aussehen: 4+5+9x8= 144. Aber nur am Montag. Dienstag ist es 136 und Mittwochs -14. Aber glaube ja nicht, jeden Montag kommt das gleiche heraus. Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Auf die Erde bezogen, das Wetter, deine Stimmung, deine Wünsche, die Wünsche der Gleichung und viele andere Sachen.  Aber ich stehe da noch ganz am Anfang, dieses mathematische Universum zu verstehen. Ich komme ja aus der Musik heraus und habe immer wieder gespürt, dass eben Musik und Mathematik so eng verflochten sind und jetzt habe ich die unbegrenzte Möglichkeit, diese zusammenhänge zu erforschen. Aber sag mal, war es nicht vereinbart, dass ich dich interviewe?
Mike: OK, sorry.
Bach: Was war das denn?
Mike: ÄÄÄÄÄÄÄhhhhhhhhhhhh. Ach so. Das war eine Entschuldigung. Ich entschuldige mich für diesen Gesprächsverlauf.
Bach: Ah. So eine Fragmentkommunikation kenne ich nicht. Aber wenn du möchtest, könne wir ruhig mit dieser Form von Interview weitermachen.
Mike: Gut. Gleich die nächste Frage. Wenn Medien behaupten, mit dir zu kommunizieren, stimmt das, da du ja gesagt hast, du hast die Gefilde der Erde verlassen?
Bach: Für Menschen auf der Erde bin ich nicht erreichbar. Was erreichbar ist, das ist mein Weltbild, meine Ansichten über Kunst, Musik und so, aber ich bin woanderes.
Mike: Wie kann man sich das vorstellen, dein Weltbild, aber nicht du?
Bach: Stell dir eine Wolke vor und in dieser Wolke ist meine gesamte Weltsicht vorhanden, gespeichert, und diese Wolke schwebt im Weltall, aber ganz nahe der Erde.
Mike: So wie unsere Satelliten?
Bach: Keine Ahnung. Ich kenne Satelliten im Erdbereich nicht. Aber wahrscheinlich. Jedenfalls diese Wolke ist ganz nah bei der Erde und wenn Menschen ihren Geist öffnen und den Wunsch haben, mit meiner Musik oder mit mir in Kontakt zu kommen, fährt wie ein Lichtfaden aus diesem Menschen heraus ins Weltall, in diese Wolke und kann dadurch dieses Wissen usw. direkt anzapfen.
Mike: Und dann hat dieser Mensch eventuell den Eindruck, er kommuniziert mit dir?
Bach: Wahrscheinlich ist es so. Aber jetzt mal zu dir. Aus meiner Sicht hat ein Künstler für die Gesellschaft eine wichtige Aufgabe und wenn ich höre, wie es bei euch zugeht, dann taucht bei mir schon die Frage auf, was machst du eigentlich als Künstler in und für diese Welt? Aus meiner Sicht gehören Künstler zu den Begabteren von euch.
Mike: Für mich zeigen sich da buchstäblich Berge von Problemen. Das meine ich jedoch sehr positiv. Je tiefer ich in die Kunst eintauche, desto mehr Fragen tauchen auf und genauso geht es mir mit meiner Psyche. Je tiefer ich da hinein gehe, desto mehr Fragen und oft auch Unsicherheiten tauchen auf. Ich bilde mir ein, ein relativ großes Wissen darüber zu haben, und trotzdem habe ich diese Probleme.
Bach: Wenn man Probleme richtig auffasst, sind sie doch sehr förderlich?
Mike: Ja. Die Probleme belasten mich ja auch gar nicht. Ich bin z.B. völlig davon überzeugt, das es bei der Kunst im Wesentlichen nach wie vor um die Beziehung zwischen Mensch und Gott geht, und auch bzw. vielleicht vor allem, um die Erweiterung des Menschseins in Richtung Gott geht.
Bach: Ja natürlich ist das so. Wo ist da für dich das Problem?
Mike: Das Problem ist, Gott gibt es nicht mehr. Wir haben darüber schon geredet. Natürlich ist mir klar, dass es Gott, oder besser gesagt, dass Göttliche, immer gibt. Aber für mich ist das Göttliche absolut nicht fassbar, und das geht so weit, dass ich mich damit nicht mehr befassen möchte. In keinster Weise mehr und das meine ich echt ernst.
Bach: Aha. Geht das allen Künstler auf der Erde zur Zeit so?
Mike:  Ich weiß es nicht. Ich habe den Eindruck, ich kenne persönlich keinen anderen Künstler. Aber egal. Ich spüre ganz tief, dass es heute nicht darum geht, uns mit Gott auseinander zu setzen, sondern dass es darum geht, dass der Mensch sich selbst richtig oder wenigstens gesagt mehr begreift. Seine Macht, Kompetenz usw. Der Mensch trägt alle Eigenschaften, die er in Gott projiziert, doch in sich und es wird höchste Zeit, dass er das begreift.
Bach: Es erstaunt mich, dass ihr auf der Erde diese Erkenntnis schon habt.
Mike: Wir sind gerade dabei. Aber nur Millimeter für Millimeter. Und ob wir die Kurve kratzen, ist echt noch offen. Auf jeden Fall sind wir gerade dabei, nachdem Gott gestorben ist, die Verantwortlichkeit für das Weltgeschehen nicht mehr in Gott oder dem Teufel zu sehen, sondern doch letztendlich in uns selbst. Für viele ist zwar noch der Zufall für vieles Verantwortlich, aber doch mehr und mehr Menschen erkennen ihre Eigenverantwortung.
Bach: Ich habe mir sagen lassen, das euer heutige Kunst sehr hässlich sein soll.
Mike: Mir geht es ebenso. Es gibt eine Unmenge von Bilder, Musik, Gedichten, Plastiken usw., die grottenhässlich sind und die ungeheure Zerrissenheit des modernen Menschen sichtbar machen. Es ist wirklich so, dass der Mensch sein Innerstes einfach vergessen hat und das hat verheerende Folgen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie materialistisch der Mensch geworden ist.
Bach: Oh, ich weiß nicht, ob das in meiner Zeit viel anders war.  Meine Musik war ja meiner Zeit kaum bekannt. Nur sehr wenigen Menschen. Den Herrschenden und ein paar wenige drumherum. Und nach meinem Tod ist meine Musik wirklich schnell in Vergessenheit geraten.  Damals hat mir das wirklich sehr viel ausgemacht, aber letztendlich wußte ich, dass die Kraft, der innere Gehalt meiner Musik sich durchsetzt.
Mike: Genauso ist es. Deine Musik wird heute weltweit und sehr ausgiebig gehört. und ich glaube auch, von sehr vielen Menschen verstanden. Ich weiß von vielen schöpferischen Menschen, die deine Musik als tägliche Einstimmung benützt haben, um dann ihre eigene Arbeit auszuführen. Zum Beispiel Paul Klee. Kennst du ihn zufällig?
Bach: Ja natürlich. Es gibt eine Art Gilde. Der Begriff stimmt jetzt nicht genau, aber im Prinzip. Eine Gruppe, in der viele große Geister versammelt sind. nicht permanent, aber innerlich verbunden, und da passiert große Kommunikation, wann immer gewünscht. Und einige dieser Gruppe haben zur Erde immer noch intensive Kontakte und auch Einfluss und dabei habe ich mitbekommen, dass meine Schöpfungen wieder gehört werden, was mich schon freut, aber wie gesagt, ich befinde mich jetzt in anderen Regionen, auch emotionaler Art. Das Erdgeschehen tangiert mich nicht mal mehr peripher. Bitte nimm mir diese Aussage nicht böse. aber jetzt wieder zu dir. Welchen Einsatz leistest du als Künstler und zur Anhebung der Welt?
Mike: Ich habe das große Glück und die große Ehre bekommen, das Seth-Wissen kennen zulernen. Und dieses Wissen ist so ungeheuerlich und großartig und vor allem wirklich eine Grundlage für ein zukünftiges Leben. eine richtige Grundlage und ich arbeite daran, dieses Wissen so vielschichtig und ausführlich wie möglich in die heutige psychologische Arena zu stellen und aufzuzeigen.
Bach: Um was geht es bei diesem Wissen? Aber bitte jetzt nur die Kurzform, ich merke, wie es mich langsam wegzieht.
Mike:  Der Mensch ist seinem Wesen ganz große Klasse, der Erschaffer seiner Existenz, die gesamte Wirklichkeit ist einfach großartig, gesegnet und heilig und alles was dazu gehört.
Bach: Hört sich gut an, abgesehen davon stimmt das natürlich. Ich wünsche dir alles Gute, meinen Segen und Kraft und Liebe und Danke.
Mike: Danke!